Donnerstag, 14. August 2008

Big Island, Part 3 (Akaka-Falls und der Pu`u`O`o)

Für unseren heutigen letzten Tag auf Big Island stand der Besuch der Akaka-Falls sowie ein Helikopter-Rundflug über den Pu`u`O`o auf dem Programm. Die Akaka-Falls liegen im Nordosten der Insel, das hieß wieder eine ca. zweistündige Autofahrt von unserem Hotel in Kona aus. Allein die Fahrt war schon hochinteressant - wir haben diesmal die kürzere Route über Norden gewählt. Kurz hinter Kona sind wir etwa 30km durch eine schwarze Lavawüste gefahren. Das besondere dabei war, dass unzählige Botschaften links und rechts mit weißen Steinen gelegt waren, von "Aloha" über Liebesbekundungen hin zu rätselhaften Formen war alles vorhanden, was man sich vorstellen kann.
Weiter nördlich wurde das Land dann schon grüner und wir durchgquerten die Parker-Ranch, die größte Ranch der USA mit etwa 60.000 Rindern. An der Ostküste angelangt ging es dann weiter südlich und irgendwann, einige Kilometer vor Hilo, der zweitgrößten Stadt der Hawaii-Inseln nach Honolulu mit gut 40.000 Einwohnern, haben wir dann das Hinweisschild zu den Akaka-Falls gesehen, die das erste Tagesziel sein sollten. Auf dem Parkplatz angekommen konnten wir aus der Ferne schon den mit 130m Höhe gewaltigen Wasserfall sehen und über einen Weg durch einen tropischen Regenwald mit gewaltigen Bambusbäumen, riesigen Farnen, Bananenbäumen und allerhand anderer tropischer Pflanzen, gelangten wir schließlich an den Aussichtspunkt, von dem aus man die ganze Schönheit dieses Naturschauspiels beobachten konnte - ein sensationeller Anblick wie das Wasser tosend über die Klippen ins Tal stürzt!





Unzählige Fotos später ging's dann zurück in unseren Mietwagen, denn wir sollten gegen 13.15 In Hilo am Flughafen sein, wo der Hubschrauber von BlueHawaiian kurze Zeit später abheben und uns zum Pu`u`O`o fliegen sollte. Nach dem "Check-In" und einem Gang auf die Waage gab's einen Film mit allerhand Sicherheitshinweisen und dann konnte es losgehen. Wir hatten das Glück, dass wir zu viert einen Helikopter für uns allein hatten (neben dem Chris, unserem Piloten) und zwei Plätze unbesetzt geblieben sind. Ich durfte vorn neben dem Piloten Platz nehmen - laut meinem Reiseführer der beste Platz im Hubschrauber. Bereits beim Check-In hat die nette junge Dame uns mitgeteilt, dass die Lava in der vergangenen Nacht am Pu`u`O`o wieder austritt und Richtung Ozean fließt. Auch ein Vulkan braucht mal einen Tag Pause! Der Helikopter startete und nach ca. 20-minütigem Flug durfte ich zum ersten mal flüssige Lava in Form einer "Bubble" sehen - ein unbeschreiblicher Anblick - wie Tomatensoße, die aufkocht, nur zähflüssiger und etwas größer als im heimischen Kochtopf!! An den Seiten dieses Kraters verliefen einige Lavaflüsse, die die etwa 1.300° Celsius heiße Masse in Richtung Ozean förderd - meistens unterirdisch in den Tubes. Wenn eine solche Tube aufreißt, blickt man direkt in einen "unterirdischen" Lavafluss - der Kontrast zwischen dem erkaltenen pechschwarzen Lavastein und der rotglühenden Masse ist atemberaubend. Nach einer Schleife um den Pu`u`O`o ging es hinunter zum Pazifik wo dicke Rauchwolken den Entry Spot der Lava in das Meer ankündigten. Wir flogen vorbei an Jack's Place - einem Bed & Breakfast-Hotel inmitten mächtiger Lavaströme, das in den 90er Jahren, als die Lava hier vorbei geflossen ist, auf wundersame Weise nicht "überschwemmt" wurde, wie das Dorf, das hier mal stand. Um den Entry Spot herum ist das Wasser etwa 140° Fahrenheit heiß, was ziemlich genau 60° Celsius entspricht. Vom Entry Spot ging es nochmal zurück zum Pu`u`O`o und dann über einige Wasserfälle zurück zum Flughafen. Wir waren alle vier schwer begeistert von diesen Impressionen, die uns sicherlich noch lange in Erinnerung bleiben werden.




Jack's Place





Nach der wiederum etwa zweieinhalbstündigen Autofahrt zurück nach Kona sind wir noch in Richtung Hafen um in einem der vielen Restaurants etwas zu essen und kamen noch rechtzeitig zu einem tollen pazifischen Sonnenuntergang.



Das war Big Island. Ein beeindruckendes Erlebnis, das mir immer wieder vor Augen geführt hat, welche Gewalt doch von der Natur der Erde ausgeht und wie kurz doch so ein Menschenleben ist. Ein paar tausend Jahre sind nur ein Augenblick wenn man mit den eigenen Augen sieht, welche gewaltigen Kräfte von einem Vulkan ausgehen und wie sich auf verbrannter Erde im Laufe der Zeit neues Leben entwickelt
Am Montag war Rückflug nach Honolulu angesagt. Da das Benzin beim Autovermieter derzeit günstiger ist als an der Tankstelle, habe ich bei der Anmietung den vollen Tank gekauft und konnte somit das Auto mit leerem Tank wieder zurückgeben. Das haben wir dann auch gemacht - die Benzinkalkulation ging auf - 6 Meilen vor dem Flughafen von Kona ging die Reserveleuchte an und bei einem Auto mit einer 3,6l-Maschine sind 6 Meilen mit Reserve nicht gerade wenig - wir haben den Autovermieter aber noch erreicht - keiner musste schieben ;-)

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